Bei Dankbarkeit steht das Gute im Mittelpunkt. Sei es das sonnige Wetter, schöne Musik oder der Sieg deines Vereins – all das sind wunderbare Gelegenheiten, sich zu freuen und zu bedanken. Dankbarkeit hilft uns, unser Leben nicht ausschließlich von unseren Enttäuschungen und Verletzungen bestimmen zu lassen. Sie schult uns darin, immer wieder den Mut aufzubringen, an das Gute zu glauben und uns darauf einzulassen.
Statistisch gesehen sind dankbare Menschen auch tatsächlich weniger ängstlich und depressiv. Zudem sind Sie gesünder, optimistischer und erreichen leichter ihre Ziele. Nicht, weil sie sich einer Heile-Welt-Illusion hingeben, sondern weil sie mit schwierigen Situationen besser umgehen können.
Aspekte der Dankbarkeit:
#1 Aufmerksamkeit auf das Angenehme lenken
Der Grundgedanke bei der Dankbarkeit ist, die Aufmerksamkeit bewusst auf gute und angenehme Erfahrungen zu lenken und diese wertzuschätzen. Das gilt vor allem für die vielen Kleinigkeiten, die sonst unbemerkt an uns vorbeiziehen.
#2 Das Gute nicht als selbstverständlich betrachten
Vieles, was in unserem Leben gut ist, betrachten wir als selbstverständlich. Mitunter sind wir sogar unzufrieden damit, weil es noch schöner oder besser sein könnte. Oder wir ärgern uns, wenn ein Geschenk nicht ganz unseren Geschmack trifft.
Wir erwarten viel von uns selbst und von anderen. Dabei sollten wir uns bewusst machen, dass schon die Bereitschaft, etwas Gutes zu tun, etwas Wertvolles ist.
#3 Das Gute an sich wertschätzen
Alles, was wir empfangen, erfordert das Zutun anderer. Damit ist unser Leben von der Güte und dem Wohlwollen, aber auch von den Opfern anderer Lebewesen abhängig – ein guter Anlass, Danke zu sagen.
Eine klassische Dankbarkeitsübung besteht darin, sich bei einer Mahlzeit zu vergegenwärtigen, wer zu diesem Essen beigetragen hat, und sich bei diesen Menschen zu bedanken: bei Landwirten, Müllern, Bäckern, LKW-Fahrern, Mitarbeitern im Supermarkt und noch vielen mehr.
#4 Dankbarkeit in schweren Zeiten
Selbst wenn sich das Leben von seiner dunkelsten Seite zeigt gibt es positivere Momente: Wenn wir es uns erlauben, unseren Tränen freien Lauf zu lassen und dadurch ein wenig Erleichterung spüren. Wenn jemand uns ein mitfühlendes Lächeln schenkt.
Wer es schafft, für solche Momente Dankbarkeit zu empfinden, kann daraus häufig wieder etwas Kraft für die steinige Realität schöpfen.
Wir dürfen es uns erlauben, auch nach den positiven Seiten einer Sache zu suchen und diese in unserer Wahrnehmung zu stärken. Nicht alles ist ausschließlich schlecht.
#5 Dankbar sein, dass es anderen gut geht
Mit etwas Übung können wir auch dann Dankbarkeit empfinden, wenn Fremden Gutes widerfährt und wir selbst nichts davon haben. Selbst wenn wir etwas als unangenehm empfinden (Regen), kann dies für andere gut sein (Wasser als Lebensgrundlage).
#6 Dankbarkeit hat Grenzen
Das ist auch gut so. Du musst nicht für alles dankbar sein. Wenn du also gerade deinen Frühstückskaffee genießt und plötzlich die Musik deines Nachbarn dröhnt, ist es nur menschlich, wenn sich die Dankbarkeit dabei in Luft auflöst. Wut ist hier eine normale und angemessene emotionale Reaktion.
Teil der Dankbarkeitspraxis ist die Erkenntnis, dass man oftmals nicht dankbar ist oder schlichtweg vergisst dran zu denken. Das ist einfach nur menschlich und kein Grund ungeduldig oder von sich selbst enttäuscht zu sein. Dankbarkeit ist eben auch „nur“ ein Gefühl. Es kommt und geht.
Nichtsdestotrotz lohnt es sich, seine Aufmerksamkeit auf das Angenehme und Gute zu lenken und die damit verbundenen schönen Gefühle durch Dankbarkeit zu intensivieren und zu verlängern.
Auch Dankbarkeit anzunehmen, will geübt sein!
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